Ab 2024 wird das neue Von-Broichhausen-Stift in Kempen-West gebaut. 2026 sollen 165 ältere Menschen in den Häusern Thomas und Martin einziehen. Integriert sind 20 Plätze für die Kurzzeitpflege. Gebaut wird seniorengerecht, mit architektonischem Pfiff und nachhaltig.

Kempen – 20.12.2023 Das Neubauvorhaben Von-Broichhausen-Stift ist unter Dach und Fach. Am Kempener Schmeddersweg im künftigen Neubaugebiet Kempen-West entstehen zwei Seniorenpflegeeinrichtungen mit 165 vollstationären Plätzen und voraussichtlich 56 Appartements für „Wohnen mit Service“. Partner sind die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Kempen und die CONESTA Unternehmensgruppe (Köln). Die Verträge zwischen Stiftung und Bauherrn sind in der Endabstimmung, die konkreten Planungsgespräche laufen.

„Vorstand und Kuratorium der Stiftung haben sich nach gründlicher Prüfung einhellig für diesen Investor ausgesprochen“, sagt der Kempener Bürgermeister Christoph Dellmans. „Für die älteren Menschen in Kempen ist es ein gutes Zeichen“, so Propst Dr. Thomas Eicker, der sich den Kuratoriumsvorsitz mit dem Bürgermeister teilt. Das Investorenmodell sieht so aus, dass die Stiftung die Einrichtungen anmietet, die die CONESTA Unterneh-mensgruppe baut. „Über dieses Modell haben wir gemeinsam eine für die Stiftung und die Stadt zukunftsweisende Lösung erarbeitet, die unseren Senioren zugutekommt und die stationäre Pflegeversorgung in Kempen langfristig sicherstellt“, berichtet Jürgen Brockmeyer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Gebaut wird nach höchstem Pflegeniveau und barrierefrei

Für die Gestaltung des Stiftungs-Campus im künftigen Neubaugebiet Kempen-West mit den Häusern Thomas und Martin zeichnet das Büro m.a.b. architekten becker & partner mbb (Köln) verantwortlich. Für Haus Martin sind 80 stationäre Plätze, für Haus Thomas 65 stationäre Plätze plus 20 Plätze für die Kurzzeit-pflege vorgesehen. 100 % der vollstationären Einzelzimmer werden nach modernsten Pflegekriterien im gesetzlichen Rahmen ausgeführt, das gesamte Bauvorhaben ist barrierefrei angelegt. Für die beiden Häuser ist Viergeschossigkeit vorgesehen. Bei der Klinkerfassade ist niederrhein-typischer roter Backstein der Favorit. Die Form ist U-för-mig, wobei das U von Haus Martin zum Schmeddersweg hin offen, von Haus Thomas zum Schmeddersweg hin geschlossen ist. Im U entsteht somit ein geschützter Garten mit Terrasse, Sitzgelegenheit und schattenspendenden Bäumen.

Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz

Wichtig ist Investor und Stiftung, dass nachhaltig gebaut wird. Die kompletten Flachdächer werden entweder begrünt oder eine Photovoltaikanlage aufweisen. Energieversorger sind die Stadtwerke Kempen, die einen Fernwärmeanschluss zur Einrichtung verlegen. „Bei der Umsetzung wird mit KfW-40-Standard auf den neusten Stand der Technik gesetzt und die Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit mit einem Siegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert“, so Dipl.-Ing. Norbert Rath, Technischer Leiter der CONESTA Unternehmensgruppe. Der Schwerpunkt liegt auf erneuerbaren Energien. Bei den Außenanlagen wird auf eine möglichst geringe Versiegelung geachtet. Und: Die Masse des im Hoch- und Tiefbau verwendeten Betons, Erdbaustoffe und Pflanzsubstrate erhalten einen erheblichen Anteil an Recycling-Stoffen.

Vom groben Zeitplan gehen Stiftung und Stadt davon aus, dass der erste Spatenstich am Schmeddersweg in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgt. Mit Fertigstellung und Umzug der Senioren vom jetzigen Standort des Von-Broichhausen-Stifts am Heyerdrink wird das Frühjahr 2026 ins Auge gefasst. „Voraussetzung ist, dass alles nach Plan läuft“, sagt Jürgen Brockmeyer, der als erstes das Bauvorhaben mit den Behörden – Kreis Viersen und Landschaftsverband Rheinland – abstimmt. „Bis der Bauantrag durch ist, dauert es in der Regel ein halbes Jahr.“

Neubauvorhaben seit 2018 im Blick

Der Entschluss, neu zu bauen statt das 54 Jahre alte Von-Broichhausen-Stift zu sanieren, wurde 2018 gefasst. 2020 stellte die Stadt der Stiftung am Schmeddersweg ein Grundstück zur Verfügung. Der Bebauungsplan liegt seit 2022 verbindlich vor. Allerdings hat sich der Prozess bis zur Vertragsunterzeichnung mit einem Investor hingezogen wegen der Corona-Pandemie und der anschließenden Explosion der Baupreise. „Wir sind glücklich, dass es uns gelungen ist, in dieser schwierigen Zeit eine gute Lösung vorstellen zu dürfen“, betonen Christoph Dellmans und Jürgen Brockmeyer.

Mit Blick auf den Ablaufplan verweisen der Bürgermeister und der Stiftungsvorsitzende darauf, dass nun zunächst der Bau der Pflegeheime Priorität hat. Im zweiten Schritt stehen seniorengerechte Wohnungen im Plan. „Das läuft getrennt vom Pflegebereich, die Wohnungen werden auf dem Campus auch eine eigene Anschrift bekommen“, so Jürgen Brockmeyer. Insgesamt wird es am Ende auf einer Grundfläche von 14.200 m² vier größere Baukörper geben.

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