Najwa (links) und Mia von der Gesamtschule Kempen erklären das Begriffsspiel, das sie eigens für die Bewohner*innen im Von-Broichhausen-Stift entwickelt haben. Foto: Esther Fidelak

Kempen – Spiel weckt Kreativität, weckt die Lebensgeister, trainiert das Gehirn und fördert die Gesundheit. Das gilt für ältere Menschen in der vollstationären Betreuung ganz besonders. Ein herausragendes Beispiel, wie der Nachwuchs diese Tugenden wecken kann, haben zwei Praktikantinnen im Von-Broichhausen-Stift gezeigt.

Regelmäßig gibt die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist jungen Menschen die Chance, ihre Talente zu testen und möglicherweise einen beruflichen Einstieg in der Pflege für sich zu entdecken.

Mia Rütters und Najwa Behnke besuchen die 9. Klasse der Gesamschule Kempen. Die Praktikantinnen waren für drei Wochen auf dem Wohnbereich Thomas 2/3 bei den Betreuungskräften Ralf Thönes und Daniela Schottes  im Einsatz. Die Beiden haben dort tatkräftig und sehr motiviert unterstützt und das Leben im Altenpflegeheim kennengelernt.

Mia und Najwa haben sich ein Ratespiel zum Thema ‚Wörter der Jugendsprache‘ überlegt. Häufig ist es ja so, dass die eine Generation die andere kaum noch versteht, weil sich Anglizismen, Fremdwörter oder Trendwörter in die jugendliche Sprache eingeschlichen haben. Andererseits versteht die Jugend mitunter keine eher altdeutschen Wörter mehr wie „Bach“ oder „Hecke“. Sprachforscher haben herausgefunden, dass Digitalisierung und ständige Beschäftigung mit dem Handy den Sprachschatz einengt.

Die beiden jungen Frauen haben sich zusammengesetzt und sich einige Wörter überlegt, deren Bedeutung die Senioren erraten sollten. Hierzu haben sich zu jedem Wort noch drei Antwortmöglichkeiten überlegt, falls das freie Raten zu schwierig sein sollte. Ihr Spiel vorgestellt und ausprobiert haben sie dann in einer großen Rate-Runde mit zwei Teams, in der die Bewohner*innen motiviert die Begriffe erraten konnten und somit Punkte für ihr Team sammeln konnten.

„Unsere Praktikantinnen waren überrascht, wie schnell die Senioren häufig auf die Bedeutung der Begriffe kamen und es nur so Punkte rasselte“, berichtet Esther Fidelak von der Sozial-Kulturellen Betreuung im Von-Broichhausen-Stift. Beide Seiten hatten nicht nur Spaß, sondern bildeten sich sozusagen spielerisch weiter. Über die Sprache fand man Verständnis und lernte die jeweils andere Welt besser kennen. Eine spannende Begegnung!

„Wir bedanken uns ausdrücklich bei solch engagierten jungen Menschen. Der kreative Input hat uns allen gutgetan. Mia und Najwa haben den Wohnbereich wirklich bereichert und sind bei uns immer herzlich willkommen“, sagt Jürgen Brockmeyer, Vorstands-Vorsitzender der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist.

Artikel teilen: